Kino

Rückkehr nach Montauk

Ab heute neu im Kino

Sie sind schon fast ein eigenes Genre wert: Feministische Filme gedreht von alten Männern. Clint Eastwoods "Million Dollar Baby" gehört dazu, ebenso wie Tommy Lee Jones‘ "Homesman". Nun gesellt sich auch Volker Schlöndorffs neues Drama "Rückkehr nach Montauk" in diese Runde. Lose basierend auf Max Frischs Roman "Montauk", in dem der Schriftsteller recht autobiografisch die Lieben und Affären seines Lebens rekapituliert, tapst bei Schlöndorff ein Max Zorn (Stellan Skarsgard) durch New York. Max will seine große Liebe Rebecca (Nina Hoss) wiedertreffen, eine Studentin, die er 20 Jahre zuvor in Montauk verlassen hat. Als er sie tatsächlich trifft, wechselt Schlöndorff nicht etwa die Erzählperspektive. Stattdessen tut er etwas, das viel mehr weh tut: Er verhaftet den Zuschauer in Max` Körper und zeigt ihm eine Frau, die vielleicht nicht ganz schmerzlos, aber doch vollständig über Max hinweg ist. Das Genre würde als "Altherrenweisheit", Kategorie: Psychothriller, in die Filmgeschichte eingehen. Elke Bankert