Kino

„Rocky“ auf Finnisch, das ist ein recht zierlicher blonder Typ namens Olli. Das ist aber auch: weiches Schwarz-Weiß statt rot schillernder Platzwunden, brave Anzüge statt wilde Kapuzen-Shirts, melancholischer Tango statt „Eye of the Tiger“ und im Finale ein leises Lächeln zwischen zwei Verliebten statt einem verzweifelten Schrei nach Adrian. Trotzdem oder vielleicht gerade deswegen ist „Der glücklichste Tag im Leben des Olli Mäki“ einer der schönsten Box-Filme, die man je auf der Leinwand gesehen hat. Regisseur Juho Kuosmanen hat sich für sein Spielfilmdebüt die wahre Geschichte des Olli Mäki vorgenommen, der als erster Finne einen amtierenden, amerikanischen Weltmeister herausfordert und damit 1962 so viel Aufsehen erregt, wie 2016 die Isländer bei der Fußball- EM. Dass es am Ende einen Sieger der Herzen geben wird, ist klar, egal wie die Sache im Ring ausgeht. Dass sich dieser Film unvergesslich macht, liegt jedoch besonders an Jarkko Lahtis großartiger Darstellung eines schüchternen Muskelpakets.