Kino

Foto: Plaion Pictures

Die Unschuld

21. März, 2 Std. 5 Min.

Ein Lehrer schlägt und beleidigt einen Fünftklässler. Er soll einen anderen Schüler gemobbt haben. Die Mutter ist aufgebracht. Die Schulleiterin ist apathisch. Als sich die Mutter immer wieder beschwert, eskaliert die Lage. Oder war die Geschichte doch ganz anders…? Natürlich ist sie das! Der preisgekrönte koreanische Regisseur Hirokazu Kore-eda („Shoplifters – Familienbande“) erzählt sie uns in „Die Unschuld“ gleich dreimal: aus der Sicht der Mutter, des Lehrers und des Sohns. Sein Drama kommt in stillen, lakonischen, intensiven Bildern daher und wird von einem brillanten Ensemble getragen. Dabei verliert sich der Film nicht in Redundanzen. Er zeigt vielmehr jeweils eine ganz andere Facette einer Tragödie, die mit fortschreitender Erzählzeit den Protagonisten eine unglaubliche charakterliche Tiefe und Würde verleiht, sie aber gleichzeitig durch selektive Wahrnehmung zerstört. Wie die Geschichte „wirklich“ war?! Sehen Sie selbst! „Die Unschuld“ ist wahrlich ein Film zum Augenöffnen.