Kino

Foto: Graeme Hunter/X-Verleih

»Ein Königreich für ein Pferd«, soll er gerufen haben, um sich feige aus der Schlacht bei Leicester im Jahr 1485 zu retten. Richard III. von England war der letzte Regent aus dem Hause der Plantagenets und bucklig noch dazu. Ruhmlos war seine Niederlage gegen Heinrich VII., den ersten Tudor. So jedenfalls die Mär. Berühmtheit erlangte der geschmähte Monarch durch: 1. William Shakespeare, der »Richard III.« zum Kindsmörder und verhinderten Deserteur machte. 2. Philippa Langley, eine Hobbyhistorikerin, die 527 Jahre später nicht an den Dreck glaubte, den die Tudors und Shakespeare über den Besiegten auskübelten. Und weil Schauspieler und Ko-Autor Steve Coogan 2013 mit »Philomena« ein sehr erfolgreiches Drehbuch für Regisseur Stephen Frears schrieb, das ein paar Wahrheiten über die Machenschaften in irischen Klöstern an den Tag brachte, nun also »The Lost King«. Diesmal ist es Sally Hawkins, die als Philippa nach Tatsachen gräbt, die britische Geschichtsbücher zu nutzlosem Altpapier machen.