Uli Kunz
„Im Kalten wartet das Abenteuer“
Zur Person
Uli Kunz (geboren 1975) ist im Süden Deutschlands aufgewachsen. Er studierte Biologie mit Schwerpunkt Meereskunde und Ozeanographie an der Universität Kiel und absolvierte dort eine Forschungstauchausbildung. Mit seinen Kollegen der Forschungstauchfirma Submaris nimmt er regelmäßig an Expeditionen teil und arbeitet als Fotograf und Kameramann für Fernsehsender und Produktionsfirmen. Kunz ist mit Haien, Orcas und Belugawalen getaucht. Er stürzt sich ins Eiswasser der Arktis oder in riesige Unterwasserwälder, erforscht Höhlen und tropische Korallenriffe, lauscht den Gesängen der Buckelwale. Seine Fotografien aus der Unterwasserwelt entstehen häufig mit langer Vorbereitung und einem enormen Aufwand an Lichttechnik. Die Bilder wurden in Zeitschriften wie National Geographic und GEO sowie in Büchern veröffentlicht.
03.04.2017, Hamburg. Uli Kunz ist ein vielseitig begabter Mann: Der Profi-Taucher geht selbst an den unwirtlichsten Orten unter Wasser, wo er wahlweise als Fotograf, Kameramann oder Meeresbiologe tätig ist. An Land erzählt er bei Vorträgen und Seminaren von der Schönheit und Einzigartigkeit der Unterwasserwelt – auch, um eine Sensibilität für die Meere als Lebensraum zu erzeugen. Bei Kaffee und Apfelschorle erzählt Kunz an einem sonnigen Frühjahrstag an der Alster von seiner Arbeit in der Tiefe, wo er Staatsquallen begegnet und durch verwunschene Unterwasserwälder taucht.
Herr Kunz, wie begann Ihre Faszination für das Tauchen?
Das ging schon los, als ich als kleiner Junge zum ersten Mal unter Wasser war, zunächst im Bodensee, später auch in einigen Seen in der Schweiz. Es war direkt um mich geschehen. Ich bin ein sehr neugieriger und begeisterungsfähiger Mensch, ich mag die Vielfalt der Natur und finde an vielen Dingen Gefallen. Aber das Tauchen ist etwas Besonderes. Die Tiefe ist ein Ort, den ich erkunden will – einfach, weil es dort so wunderbar exotische Welten gibt.
Ist Tauchen für Sie eine Art Sucht?
Wenn, dann eine ziemlich gesunde. Es ist nicht so, dass ich Entzugserscheinungen bekomme, wenn ich es nicht mache. Wenn ich mal ein paar Wochen im Büro arbeite, um den nächsten Trip vorzubereiten, werde ich deswegen nicht übermäßig nervös.