Ryan Adams

Ryan Adams

„Es gibt keine Zufriedenheit im künstlerischen Prozess.“

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30.05.2007, Berlin. Da Ryan Adams’ Hotelzimmer gerade gesäubert wird, suchen wir uns eine Couch im Foyer. Der Musiker lässt sich auf eine Diskussion über Kunst ein, wobei er oft abbricht, neu ansetzt und in genau gesetzten Worten spricht.

Mr. Adams, was ist eigentlich Kunst?

Ryan Adams: (überlegt, sagt nichts)

Ist die Frage so bescheuert?

Ganz im Gegenteil, sie ist interessant. Aber man hat mir diese Frage noch nie gestellt, und ich möchte eine sinnvolle Antwort geben. Ich denke, Kunst ist ein undefinierbarer Akt. Oder andersherum: Kunst wird durch das Individuum definiert. Manche Menschen empfinden Höhlenzeichnungen aus der Kreidezeit als Kunst, dabei waren sie in erster Linie Anleitungen, wie man einen Büffel korrekt jagt. Gleichzeitig haben wir heute die feinen Künste in Museen, künstlerisch wertvolle Comicbücher oder Performances, bei der selbst das im Kreis Gehen über acht Stunden in einem weißen Quadrat zur Kunst erklärt wird. Der Wert von Kunst wird über die Wahrnehmung des Einzelnen definiert. Es ist also unmöglich und anmaßend zu bestimmen, was Kunst ist und was nicht.

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