Nora Tschirner
„Ich brauche niemanden, für den ich noch mitdenken muss.“
Zur Person
Nora Tschirner (geboren am 12. Juni 1980 in Ost-Berlin) wurde in den frühen 2000er Jahren bekannt als die einzige komplett unaufgeregte MTV-Moderatorin. Das Musikfernsehen verließ sie für die Schauspielerei. Tschirner spielte in „Soloalbum“, „Kebap Connection“ und die Hauptrollen in den Til-Schweiger-Kassenschlagern „Keinohrhasen“ und „Zweiohrküken“. In der „Sesamstraße“ gab sie 2009 einen Marienkäfer. Seit 2013 ermittelt sie an der Seite von Christian Ulmen im Weimarer Tatort. Die Tochter einer Kulturjournalistin und eines Dokumentarfilmers drehte 2013 ihren ersten Dokumentarfilm über schwangere Frauen in Äthiopien und produzierte 2017 mit „Embrace“ einen Dokumentarfilm über weibliche Körperscham. Ihr Privatleben teilt sie sich mit mindestens einem Dackel und einem Kind.
23.02.2005. Nora Tschirner hetzt ins leere Kino in den Hackeschen Höfen. Ihr Auto ist nicht angesprungen, sie musste ein Taxi nehmen. Dann bestellt die Schauspielerin und Moderatorin erst mal einen Tee und legt eine Packung Kekse auf den Tisch. Das Interview ist geprägt von der heiteren, unbekümmerten Art, die zu ihrem Markenzeichen geworden ist.
Frau Tschirner, wann haben Sie zum letzten Mal gedacht: „Ich glaube, ich bin in einem schlechten Film?“
Nora Tschirner: Als ich heute morgen eingeschneit war und versucht habe, mein Auto wiederzubeleben. Und jetzt gerade, als ich den Taxifahrer nicht bezahlen konnte, weil ich mein Geld zu Hause vergessen habe.
Sind Sie ein Morgenmuffel?
Nicht in dem wörtlichen Sinne, dass ich nach dem Aufstehen die ganze Zeit rumquengeln würde. Ich habe keinen festen Rhythmus in meinem Leben, deswegen kann ich nicht sagen, ob ich ein Morgenmensch bin oder nicht. Wenn ich aufstehe, bin ich nicht schlecht gelaunt. Nur: Meist stehe ich einfach nicht auf. (lacht)