Michael Stipe

Michael Stipe

„Die Geschichte meines Lebens wird von Fotos erzählt.“

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Zur Person

31.08.2006, London. Michael Stipe wartet mit Mobiltelefon und einer GALORE Ausgabe im Wintergarten einer Suite im antiquierten, aber schicken Hotel The Berkeley. An den Wänden hängen unzählige alte Porträtfotos. Stipe wirkt ausgeglichen und ruhig, er spricht leise.

Mr. Stipe, Sie waren früher der eher schüchterne, introvertierte Sänger der Band R.E.M., heute sind Sie auf der Bühne ein Meister der Gesten und Posen. Können Sie sich noch an den Punkt erinnern, an dem Sie sich sagten: Ab jetzt wird gepost?

Michael Stipe: Es gab keinen entscheidenden Zeitpunkt, das entwickelte sich Schritt für Schritt. Als wir damals die ersten beiden Alben rausbrachten, war ich Anfang 20 und eine sehr in sich gekehrte Person. Es war damals schwer, überhaupt mit mir ins Gespräch zu kommen. Das galt auch für die Jungs in der Band, und die waren damals wie heute meine besten und engsten Freunde. Mit der Zeit habe ich mich aber geöffnet und kommuniziere mittlerweile sehr gerne.

Und die Gesten?

Gehören zur Show. Mit der Zeit spielten wir in immer größeren Hallen, irgendwann sogar in Stadien. Ich habe schnell gemerkt, dass die Gesten beim Publikum ankommen. Die Leute wollen etwas sehen für ihr Geld – und mit der Zeit bereiteten mir die Gesten auch keine Probleme mehr. Es fing sogar an, mir Spaß zu machen und ging bis zu dem Punkt, dass ich bekannte Rockstarposen nachmachte. Kaum vorstellbar, wenn man sieht, wie wenig ich mich früher auf der Bühne bewegte. Auf eine komische Art und Weise gibt es mir heute Sicherheit, wenn ich mich verstelle.

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