Margarethe von Trotta

Margarethe von Trotta

„Es erschreckt mich, wie sich die Dinge wiederholen.”

Autor/in
Fotos
  • Simon Koy
Kategorie
Leserbewertung

Zur Person

13. September 2023, München. Margarethe von Trotta ist auf die Minute pünktlich an diesem spätsommerlich warmen Tag in den gediegenen Altbau-Räumen der Agentur, die sich um die Pressearbeit für ihren neuen Film »Ingeborg Bachmann – Eine Reise in die Wüste« kümmert. In den letzten Wochen musste sie dafür so manchen Termin wahrnehmen, was auch für Menschen, die die Altersgrenze von 80 Jahren noch nicht überschritten haben, durchaus fordernd gewesen wäre. Hinzu kommt: Die Regisseurin zieht dieser Tage auch noch von Paris nach München um. Im Gespräch ist sie sehr zugewandt, antwortet schnell und präzise, schweift nicht ab. Trotzdem gibt es auch Platz für Humor, und Margarethe von Trotta wirkt viel lockerer, als manch kämpferisches Statement der Vergangenheit es hatte vermuten lassen. Nur als der von ihr bestellte Espresso – vermutlich aus Rücksichtnahme wegen ihrer Diabeteserkrankung – ohne Zucker gebracht wird, hört der Spaß auf.

Margarethe von Trotta, was fehlt Ihnen zum Glück?

Alles.

Alles?

Ja, denn ich weiß nicht, was Glück ist. Glück ist vielleicht, wenn man über die Straße geht und dann nicht überfahren wird. Aber das Liebesglück oder das Glück, überhaupt auf der Welt zu sein, das kenne ich so nicht.

Ab hier lesen nur GALORE-Abonnenten kostenlos weiter! Eines der vielen Abo-Extras.