Karl Hyde

Karl Hyde

„Das Leben eines Synästhetikers ist krankhaft anregend.“

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04.05.2013, London. Man hat sich schon immer gewundert, auf wie vielen Ebenen der Techno-Pop von Underworld abläuft, gerade im Konzert mit Video-Installationen, grafischen Elementen und minutiös angepassten Licht-Choreographien. Nun weiß man, dass alles vor allem ein Ausdruck von Karl Hydes Synästhesie ist. Denn ursprünglich war geplant, mit dem Sänger von Underworld, der auch malt, fotografiert, schreibt und eine eigene Werbeagentur mitbetreibt, über Ästhetik zu sprechen. Doch dann verrät er: Hyde ist Synästhetiker – er kann physisch getrennte Bereiche der Wahrnehmung koppeln, etwa Farben riechen oder Musik schmecken. Ein Gespräch über die Kraft und Herausforderung, wenn Sinnesreize ständig durcheinander wirbeln.

Karl, was ist Ästhetik für Sie?

Karl Hyde: Das ist eine interessante Einstiegsfrage. Denn ich habe Jahre auf der Kunsthochschule verbracht, beschäftige mich seit Jahrzehnten mit künstlerischen Dingen – und habe doch keine Antwort darauf. Ästhetik ist für mich etwas völlig Nebulöses. Mir fällt es schwer, einzelne ästhetische Parameter festzumachen, da Kunst, Objekte, Musik, Worte und auch alles andere für mich stets in verschiedene Wahrnehmungsbereiche verschwimmen.

Wie kommt das?

Ich habe in den letzten Jahren durch die Unterstützung einiger Fachleute herausgefunden, dass ich Synästhetiker bin.

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