Ian Rankin
„Krimiautoren müssen als gefährliche Individuen angesehen werden.“
Zur Person
Ian Rankin wurde am 28. April 1960 in der schottischen Kleinstadt Cardenden geboren. Er studierte in Edinburgh Englische Literatur, beschloss, Romanautor zu werden, und heiratete mit 26 Jahren. 1987 erschien sein erster, wenig erfolgreicher Roman „Verborgene Muster“ um die Hauptfigur Inspector John Rebus. Inzwischen sind in der Serie 20 Romane erschienen, die mehrfach ausgezeichnet wurden. Die Serie wurde in mehr als 25 Sprachen übersetzt, die Weltauflage übersteigt 60 Millionen Exemplare. Daneben verfasste Rankin weitere Kriminalromane, Erzählungen und das Theaterstück „Dark Road“. 2005 nahm er zusammen mit dem inzwischen verstorbenen Singer-Songwriter Jackie Leven eine Doppel-CD auf. Ian Rankin lebt mit seiner Familie in Edinburgh.
04.12.2007, Hamburg. Für Ian Rankin gab es in den vergangenen Tagen reichlich Interviews und wenig Schlaf. Der Krimiautor, der seine John Rebus-Serie mit dem 18. Band abgeschlossen hat, ist weltweitem Erfolg zum Trotz ein Kumpel in schwarzer Lederjacke geblieben, der das Gespräch lieber in der Kneipe um die Ecke als im Hotelzimmer führen würde.
Mr. Rankin, Sie haben sich Ihrem erfolgreichen Charakter John Rebus zehn Monate im Jahr gewidmet, und das über zwei Jahrzehnte hinweg. Haben Sie nicht mehr als genug im Kopf dieses Eigenbrötlers mit Tendenz zum Antihelden gesteckt?
Ian Rankin: Sein Kopf ist ein schwieriger Ort, das stimmt. Auch weil ich 48 bin und Rebus mittlerweile 60. Eigentlich ist es kein so großer, aber eben doch ein wichtiger Unterschied. Wirklich frei von Rebus werde ich wohl nie sein. Er hat 20 Jahre lang in meinem Kopf gelebt und ich in seinem. Da kann er nicht plötzlich spurlos verschwinden. Es kommt vor, dass ich einen Raum betrete und mich frage: Was hätte Rebus in diesem Moment gedacht? Und die Leute werden mich immer fragen: Was ist mit Rebus?