Heinz Strunk

Heinz Strunk

„Sexualität hat mehr Unglück als Glück in mein Leben gebracht.”

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  • Dennis Dirksen
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Zur Person

26. Juli 2023, Hamburg. Heinz Strunk wählt sich in den Zoom-Raum ein, bekommt die Kamera nicht an, egal, es geht auch ohne Bild. Für den Künstler mit Schwerpunkt Humor sind es spannende Tage: Von ihm erscheinen jetzt ein Bilderbuch mit einem Abenteuer aus dem Käseland und ein Kalender als Satire auf die Sprache der Coaches. Später folgt eine Serie über einen Schlagersänger und dessen letzte Chance auf Mallorca. Gerade erst veröffentlicht ist der Geschichtenband „Der gelbe Elefant“, in dem Heinz Strunk zum Beispiel von einem „Erledigten Experten” erzählt, der den Albtraum erleidet, bei Markus Lanz zu Gast zu sein, dort aber nicht ein einziges Mal zu Wort zu kommen.

Heinz Strunk, als Sie vor Kurzem in der Talkshow „3 nach 9“ saßen, waren Sie der letzte Gast, der befragt wurde. Haben Sie kurz gedacht, es könne Ihnen ergehen wie dem Protagonisten in Ihrer Geschichte über den „Erledigten Experten“?

Nein, diese Befürchtung habe ich bisher noch nicht gehabt. Ich weiß auch gar nicht, ob das jemals passiert ist. Vermutlich nicht. Und wenn, dann würde der Moderator wahrscheinlich sagen: „Sorry, jetzt haben wir nur noch zwei Minuten, da lade ich Sie lieber in die nächste Sendung ein.“

Das bietet Ihr fiktiver Lanz Ihrem fiktiven Experten in der Geschichte nicht an. Wie kamen Sie auf die Idee des vergessenen Gastes?

Der Anlass dafür war, dass der Berufsstand der Virologen, der vor Corona ja quasi völlig unbekannt war, sich bei Lanz und in allen anderen Talksendungen plötzlich zu einer Instanz entwickelte, auf die gehört wurde. Es gab Virologen, die nur ungern in die Öffentlichkeit gezerrt wurden, andere wiederum genossen diesen ungeahnten popstarmäßigen Ruhm. So Leute wie Hendrik Streeck und Alexander Kekulé, vielleicht noch ein, zwei andere. Die Vorstellung, dass diese Leute nach der Pandemie jetzt in ihr dunkles Expertenloch zurück müssen, ausgelöst dadurch, bei Lanz zu einer Persona non grata geworden zu sein – die fand ich interessant. Zumal, wenn der Experte leicht hysterisch zu Verschwörungstheorien neigt – und zu glauben beginnt, es handele sich um eine lang geplante Aktion mit dem Ziel, ihn wieder ins Dunkel zu befördern.

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