Constanze Kurz

Constanze Kurz

„Man sollte sich auch im Internet eine Form von Ethik geben.“

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  • Anne-Lena Michel
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Zur Person

18.11.2015, Berlin. Constanze Kurz ist das prominenteste Gesicht der Hackerorganisation „Chaos Computer Club“ und vor allem in Netz- und Technologiefragen eine kompetente Stimme, wenn es für den Normalverbraucher unübersichtlich wird. In einer Tapas-Bar im Bezirk Prenzlauer Berg reden wir über die Sonnen- und Schattenseiten von Internet und Automatisierung – kein neues Thema, zugegeben, aber dafür aktueller denn je. Fast alles, was wir online tun, wird gespeichert und bei Bedarf verwertet, der „Islamische Staat“ verbreitet im Netz Propaganda-Videos und Terror-Logistik, und die fortschreitende Automatisierung von Jobs könnte viele von uns zukünftig arbeitslos machen. Muss man da nicht verzweifeln? Constanze Kurz hat viele Fragen und einige Antworten. Ihren Optimismus will sie trotz aller Probleme nicht aufgeben.

Frau Kurz, zurzeit spürt man eine große Desillusionierung bezüglich der Realität im Internet. Was überwiegt bei Ihnen, wenn Sie Vorteile und Schattenseiten gegenüberstellen?

Constanze Kurz: Wie viele Hacker sehe ich natürlich die Probleme, aber auch nach wie vor das Emanzipationspotenzial der Technik. Mein struktureller Optimismus ist mir wohl nicht auszutreiben.

Was würden Sie auf der positiven Seite verbuchen?

Auf jeden Fall gibt es eine Demokratisierung der Kommunikation, die positiv zu bewerten ist. Jeder hat ein Mobiltelefon in der Hosentasche und damit die Möglichkeit, permanent in Kontakt zu bleiben und überall Informationen abzurufen. Ich halte das für einen riesengroßen Vorteil, den jeder in seinem Alltag erlebt.

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