Caroline Link

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„Es geht nicht um die Zeit, es geht um die Geborgenheit.“

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Zur Person

21. Oktober 2019, München. Caroline Link wartet bereits in der Tiefe und Leere des Raumes, sie trägt Schwarz, aber kein Trauerschwarz, eher ein Schwarz der grundsätzlichen, existenzialistischen Art. Die Regisseurin strahlt Gelassenheit und Selbstverständlichkeit aus. Sie muss hier nichts darstellen, sie muss arbeiten: Fragen beantworten. Früher hat an diesem Ort der Boulevardjournalist Michael Graeter residiert, das Vorbild für die Figur Baby Schimmerlos in der 80er-Jahre-Fernsehserie „Kir Royal“. „Extrablatt“ hieß das Café damals. Heute ist hier ein Italiener mit Bar und Restaurant. Link stellt vorab klar, dass sie sich ein Gespräch wünscht, kein Abarbeiten eines Fragenkatalogs.

Frau Link, ein Blick zurück auf Ihre Filme zeigt, dass sehr häufig Familienkonstellationen den Kern für Ihre Geschichten bilden, woher rührt das?

Das ist einfach so in mir. Eigentlich interessieren mich im Kino auch Liebesgeschichten und Geschichten von bewegenden Figuren, aber wahrscheinlich kann ich Familie am besten. Mir fällt dazu am meisten ein. Gerade Geschichten mit Kindern und Generationskonflikten, da weiß ich was zu erzählen. Auf die Frage, was willst du denn mal werden, habe ich früher immer gesagt: Irgendwas mit Kindern. Kinder gehen mir einfach nah.

Was war da prägend?

Die eigene Jugend wahrscheinlich. Die eigenen Wurzeln haben mich immer beschäftigt. Wir waren eine sehr streitbare Familie, mein Vater war ein intensiver Mensch, meine Mutter und meine Schwester auf jeweils ihre Weise auch. Deswegen hat Familie immer eine große Rolle gespielt.

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