Barbara Sukowa

Barbara Sukowa

„Ich halte viel von Balance.”

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  • Thomas Dashuber
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Zur Person

28. Juni 2023, München. Barbara Sukowa sitzt in ihrem Zimmer im Luxushotel Bayerischer Hof. Sie ist zum Münchner Filmfest aus den USA angereist, der Jetlag ist noch präsent. Am Vortag wurde ihr der CineMerit-Award für ihre Verdienste um das Kino verliehen. Das bedeutete auch ein Wiedersehen mit ihrer engen Freundin und Regisseurin Margarethe von Trotta. Ohnehin gibt es in München, der Stadt, in der Sukowa auch schon mit Rainer Werner Fassbinder drehte, viel Vertrautes. Mit ihrem jüngsten Sohn hat sie unter der Woche bereits Biergärten und Cafés besucht und während sie durch die Straßen schlenderte, kamen viele Erinnerungen hoch. Die Schauspielerin denkt gerne zurück, ohne nostalgisch zu werden. Sie ist dankbar, hatte bisher ein gutes Leben, wie sie selbst sagt. Das Interview dreht sich um ihre neunjährige Enkeltochter, brüllende Filmemacher und um die vielen »kleinen Kardashians«, die in Berlin herumlaufen. Dass Barbara Sukowa mit Vergnügen älter wird und dabei nie aufgehört hat, neugierig zu sein, ist offensichtlich. Man hört ihr gerne zu.

Barbara Sukowa, Sie sind Großmutter – was bedeutet Ihnen das?

Ich sehe meine Enkeltochter leider nicht so häufig, da wir auf zwei verschiedenen Kontinenten leben. Sie ist in Berlin zu Hause, ich in New York. Trotzdem ist unser Verhältnis sehr eng, was ich erstaunlich finde. Wenn wir uns sehen, rennt sie sofort mit ausgebreiteten Armen auf mich zu und wir umarmen uns lange. Sie ist neun Jahre alt und derzeit ist es ihr größtes Vergnügen, mich zu schminken. Ich habe drei Jungs großgezogen, da war Schminken nie ein Thema. (lacht) Insofern mache ich mit meiner Enkelin ganz neue Erfahrungen.

Welchen Stellenwert hat Familie für Sie?

Sie steht für mich über allem. Ich habe viele Filme abgesagt, um bei meinen Kindern sein zu können. Mir ist klar, dass das nicht so wirkt, weil meine Filme viel im Fernsehen gezeigt werden und man dadurch schnell den Eindruck hat, ich hätte permanent gedreht und den Beruf vorgezogen. Tatsächlich aber war ich sehr wählerisch. Es musste sich für mich lohnen, meine Kinder daheim zu lassen. Wenn ich heute länger weg bin, dann sind es zwei Katzen, die ich zurücklassen muss. Ich habe die beiden von einem meiner Söhne übernommen. Für die Zeit meiner Abwesenheit engagiere ich immer jemanden, der auf das Haus und die Katzen aufpasst.

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