Aboud Saeed
„Ich glaube an den Zweifel.“
Zur Person
Aboud Saeed wurde 1983 geboren und lebte bis vor kurzem in der Kleinstadt Manbidsch in der Provinz von Aleppo im Norden Syriens. Von seinem 14. bis 17. Lebensjahr arbeitete er als Gastarbeiter in einer Plastikfabrik im Libanon, wo er in einer Blechhütte wohnte. Danach arbeitete er als Schmied und Schweißer in seiner Heimat. Im März 2011, als Staatschef Baschar al-Assad die zunächst friedliche Revolution gewaltsam niederschlagen ließ, begann Aboud Saeed auf Facebook in Aphorismen, Kommentaren und Anekdoten seinen Alltag zu posten. Eine Auswahl dieser Statusmeldungen sind als „Der klügste Mensch im Facebook“ (mikrotext, 2013) erschienen. Es ist seine erste Veröffentlichung. Aboud Saeed hat Asyl in Deutschland beantragt.
03.12.2013, 13 Uhr, Berlin-Neukölln. Die Tür öffnet sich. Aboud Saeed sieht müde aus. Er hat bis neun Uhr morgens vor dem Computer gesessen. Facebook natürlich. Kein Wunder für jemanden, der ein Buch veröffentlicht hat, dessen Titel „Der klügste Mensch im Facebook“ lautet. Aboud Saeed hat als Jugendlicher in einer Plastikfabrik im Libanon gearbeitet, später als Schmied in Syrien. Mit der syrischen Revolution wurde er zum Autor, schnell hat er sich den Zusatz ‚Bukowski aus Syrien’ erschrieben. Ein Gespräch über Sinn und Leere, kiffende Bataillone und die Lippen von Monica Bellucci.
Herr Saeed, wann haben Sie zu rauchen begonnen?
Aboud Saeed: Als ich elf Jahre alt war. Da habe ich mir gelegentlich eine Zigarette geklaut. Richtig angefangen habe ich mit 14, dann habe ich eine Packung am Tag geraucht.
Wer ist der coolste Raucher aller Zeiten?
Da muss ich an Monica Bellucci denken. Wenn ich eine Zigarette in ihrem Mund sehe, bin ich bereit, alle Zigaretten der Welt zu rauchen.