Ausstellungstipp

Surreale Zukunftsentwürfe in Brühl

Surreale Zukunftsentwürfe in Brühl

Bild: David Alabo, Lust, 2019, Digitale Collage, Courtesy of the artist


Noch bis Januar präsentiert das Max Ernst Museum in Brühl mit der Ausstellung "Surreal Futures" zeitgenössische Perspektiven auf den Surrealismus und schafft so eine Verbindung zwischen den Werken von Max Ernst und aktuellen Tendenzen digitaler Kunst.

Die vor rund hundert Jahren gegründete surrealistische Gruppe um den französischen Schriftsteller und Theoretiker André Breton hat nicht nur die Vorstellung von Traum und Unterbewusstsein in Hinblick auf die Psychoanalyse nachhaltig beeinflusst, sondern auch die Frage nach der Wahrnehmung von Wirklichkeit und dem Umgang mit ihr geprägt. Nun widmet sich die Ausstellung "Surreal Futures" dieser Kunstbewegung und überführt sie in die Gegenwart. Ziel der Ausstellung ist die Verknüpfung zwischen Surrealismus und neuen Technologien. So werden im Spiegel aktueller Themen – der Einfluss der Digitalisierung, die Klimakrise, Postkolonialismus und Gender-Diversität – Zukunftsentwürfe ausgelotet und die Frage gestellt, was der Surrealismus im 21. Jahrhundert leisten kann. Unterteilt ist die Ausstellung in vier Kapitel ("Digital Bodies", "Transforming Landscapes", "Future Worlds" und "PastsPresentsFutures") und versammelt 31 künstlerische Positionen - u.a. von Cyprien Gaillard, David Alabo und Tim Berresheim - aus 19 Ländern.

Besonderheit: erstmals werden auch digitale Bildstrategien in den Fokus des Max Ernst Museums gerückt. So gelten digitale Kunst und Medienkunst als Indikatoren einer Entwicklung, welche die Grenzen zwischen Realität und Fiktion zunehmend verschwimmen lässt. Darin zeigt sich auch die Aktualität des Surrealismus: Träumende künstliche Intelligenzen, die sich aus dem menschlichen Bildbewusstsein zu speisen scheinen, Realitätserweiterungen in Virtual Reality oder die Erweiterung von Körpern sind nur einige der Ausdrucksformen, die sich den aktuellen Tendenzen surrealer Kunst erkennen lassen.

Die Ausstellung ist noch bis zum 28. Januar 2024 im Brühler Max Ernst Museum zu sehen. Weitere Informationen gibt es hier.