Eröffnung der Richard-Wagner-Festspiele unter hohen Sicherheitsvorkehrungen

Gestern Abend sind die diesjährigen Richard-Wagner-Festspiele in Bayreuth eröffnet worden. Den Auftakt machte Wagners spätes Werk "Parsifal" in der Neuinszenierung von Uwe Eric Laufenberg. Die Premierenvorstellung war explizit den Opfern des Münchner Amoklaufes und ihren Angehörigen gewidmet, teilte die Festspielleitung auf ihrer Internetseite mit: "Die Mitwirkenden der Bayreuther Festspiele trauern um alle Menschen, die am 22. Juli in München auf so tragische Weise ums Leben kamen. Den Angehörigen und Hinterbliebenen gehört unser tiefes Mitgefühl", steht dort geschrieben. Bei der Premiere selbst wurde der Text vor Beginn auf eine Bühnenwand projiziert und aufgrund des Selbstmordattentäters in Ansbach leicht verändert: Diese Aufführung sei "allen Opfern der Gewalttaten der vergangenen Tage und ihren Angehörigen" gewidmet. Zudem wurde auf den sonst üblichen "Roten Teppich" sowie den anschließenden Staatsempfang verzichtet, um sich mit den Opfern des Amoklaufs von München solidarisch zu zeigen. Die Flaggen entlang der Auffahrt zum Festspielhaus waren mit Trauerflor versehen.

Das Festival wird wegen der Angriffe in den letzten Tagen und Wochen von einem großen Polizeiaufgebot gesichert: Polizeikräfte patrouillierten am Festspielhaus, das mit Absperrungen gesichert ist, Taschen wurden kontrolliert, von Festspielbesuchern ebenso wie von Zaungästen. Der kaufmännische Direktor Holger von Berg zeigte sich froh über das verschärfte Sicherheitskonzept. „Wir sind gut vorbereitet“, sagte er. Wer das Gelände betreten will, benötigt einen Sonderausweis - oder eben eine Eintrittskarte. Den Sonderausweis erhielt nur, wer eine Einverständniserklärung unterschrieben hat, dass seine Daten von der Polizei überprüft werden.

Die Festspiele laufen noch bis zum 28. August.

Janine Wolloscheck