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Die Sole Rebels produzieren Sneaker aus Altreifen

Für ihren Traum von einer besseren Welt gründete Bethlehem Tilahun Alemu 2004 ihr eigenes Unternehmen: Sole Rebels, damals ausgestattet mit geringem Startkapital, hat sich zu einem Weltkonzern entwickelt. In der äthiopischen Hauptstadt Addis Abbeba werden Schuhe aus Altreifen hergestellt – inzwischen verlassen täglich bis zu 800 Paar die Fabrik, die Firma macht Millionenumsätze. Es werden Shops und ein Internethandel betrieben. Upcycling, die Verwertung gebrauchter Materialen, liegt im Trend. Viele Menschen lieben es, vom früheren Leben eines Artikels zu wissen, den sie in ansprechendem Design erwerben. So entstehen aus Teilen ausrangierter Reifen die Sohlen für die Schuhe. Der Rest wird nicht etwa entsorgt, sondern geschreddert und für den Straßenbelag benutzt. Oder es entstehen Leinen für Tiere.

Als wäre ein solch massives Zeichen gegen die schlechten Gewohnheiten der sogenannten Wegwerfgesellschaft nicht schon positiv genug, kämpft Bethlehem Tilahun Alemu zugleich erfolgreich gegen die Armut im Produktionsland. Beträgt das Durchschnittsgehalt in Äthiopien gerade einmal 30 Euro, erhalten Arbeiter bei Sole Rebels ein vergleichsweise üppiges Einstiegsgehalt in Höhe von 120 Euro. Ihr Ziel sei von Anfang an gewesen, die Menschen aus der Armut zu befreien, sagt Bethlehem Tilahun Alemu. Heute sind bereits mehr als 200 Angestellte für sie tätig. Diese nähen, hämmern, schneiden und kleben alles per Hand – echte Wertarbeit aus Afrika eben.

Christoph Schwartländer