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67-jähriger Absolvent der Columbia University beweist: Man(n) kann sich ändern

Letzte Woche feierten die Studierenden der Universität von Columbia in New York ihren Abschluss gemeinsam mit einem Kommilitonen, der nicht bloß rund 40 Lebensjahre mehr, sondern auch zahllose davon auf der äußerst schiefen Bahn hinter sich hat. David Norman, 67 Jahre jung, war Gangster in Harlem und verbrachte lange Zeitspannen seines Lebens hinter Gittern. Ein verlorenes Leben aus Kriminalität, Drogensucht und Gewalt. Bei Antritt seiner zweiten längeren Haftstrafe vor 19 Jahren wegen fahrlässiger Tötung im Zuge eines Straßenkampfs beschloss er allerdings, dass es an der Zeit sei, "ein paar neue Verhaltensweisen" an den Tag zu legen. Er begann, sich im Gefängnis durch ausgiebige Lektüre autodidaktisch zu bilden und jüngere Inhaftierte zu betreuen und verließ das Gefängnis, wie die Daily News berichten, schließlich tatsächlich als neuer Mensch.

Seinen Abschluss in Philosophie nutzt David Norman allerdings nicht, um fortan Luftschlösser zu bauen. Basierend auf seinen Erfahrungen als Betreuer von Drogensüchtigen im Mount Vernon Hospital, arbeitet er nun als Forschungsassistent an der Columbia University im Bereich des öffentlichen Gesundheitswesens und plant ein Buch darüber zu schreiben, wie es gelingen kann, ein hoffnungsloses Leben als Gangster aus Harlem doch noch herumzureißen und zum Besten zu ändern.

Oliver Uschmann (Chefredakteur)