Ulrike Folkerts

Ulrike Folkerts

„Ich lebe, was ich leben will.“

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Zur Person

19. Oktober 2019, Berlin. Samstagnachmittag im Restaurant am Hamburger Bahnhof. Kaffeetassen klappern, Gelächter, viel Klatsch, viel Tratsch. Ulrike Folkerts ist bereits da, sie winkt. Eben aus dem Urlaub zurückgekommen, wirkt die Schauspielerin entspannt. Aber vielleicht hat diese Stimmung gar nichts mit Sonne, Strand und Meer zu tun, sondern einfach damit, dass diese Frau genau weiß, wer sie ist. Und dass sie sich, wie sie verrät, rundherum schön findet. Sie sagt das ohne einen einzigen Funken Selbstverliebtheit. Die Schauspielerin ist keine eitle Frau und schon gar nicht oberflächlich. Mit viel Offenheit will sie in unserem Gespräch etwas Neues über sich herausfinden. Wir reden über ihre „stinknormale“ Kindheit, über Freundschaften und die Liebe.

Frau Folkerts, wie hat es das Leben bisher mit Ihnen gemeint, gut oder weniger gut?

Schon die Grundvoraussetzungen, unter denen ich auf diese Welt gestupst wurde, waren sehr, sehr gut. Meine Eltern haben mir erzählt, dass sie in der Zeit, in der ich produziert wurde, in Holland, in einem Zelt, in einer guten Phase waren. Ich kam im Frühjahr zur Welt, im Mai, an einem Muttertag, als Sonntagskind. Und alle wollten, dass ich komme. Nur meine Schwester, sie war damals vier, hatte sich erst mal nicht so richtig gefreut. Wie das bei Erstgeborenen eben oft so ist. Bis heute hat das Gefühl gehalten, im Leben viel Glück gehabt zu haben. Gerade auch dann, wenn ich ziemlich faul war und mich eigentlich mehr hätte anstrengen sollen, um das zu erreichen, was mir dann schließlich quasi in den Schoß fiel.

Ihre Kindheit hätte demnach die Überschrift „gute Kindheit“?

Es war eher eine stinknormale Kindheit. Ich bin auf dem Dorf groß geworden, mit Garten, Feldern und Wäldern drumherum. Wir waren viel draußen, eigentlich ständig. In der Schule gab es keine Probleme, ich bin gerne dorthin gegangen und fand vor allem gut, Zeit mit anderen Kindern zu verbringen. Weil ich gerne geschwommen bin, das ist bis heute so, war ich im Schwimmverein, auch dort mochte ich das Gemeinschaftliche. Später war ich Schülersprecherin. Das war die Zeit, als wir gegen AKWs auf die Straße gegangen sind. Wir besaßen viel Idealismus, wollten die Welt bewegen, es war eine tolle Energie da: dieses Gefühl, man kann was verbessern und politisch eingreifen.

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