Sarah Wiener

Sarah Wiener

„Jeder Mensch sollte für seine finanzielle Unabhängigkeit kämpfen.“

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11.05.2006, Berlin. Die Gastronomin und Fernsehköchin Sarah Wiener hat die Präsentation ihres zweiten Kochbuchs im KulturKaufhaus Dussmann hinter sich. Die nebenbei gekochte Mango-Ingwer-Suppe findet bei den Gästen guten Anklang – was die charmante Wienerin entspannt und zugleich ein wenig aufgekratzt zum Gespräch erscheinen lässt.

Frau Wiener, Sie haben die Schule geschmissen und sind schon als junges Mädchen durch Europa getrampt. Später haben Sie in Berlin-Kreuzberg von Sozialhilfe gelebt. Was gab es in dieser Zeit bei Ihnen zu essen?

Sarah Wiener: Keine schlechten Sachen. Das geht auch mit relativ wenig Geld. Ich kann leicht auf Fleisch verzichten und habe Sachen wie Kartoffeln, Griesbrei und Wurzelgemüse zubereitet – lauter Dinge, die wenig kosten. Ich habe Marmelade, Apfelmus und Joghurt mit Obst selber gemacht, und ich hatte nicht das Gefühl, dass mir irgendwas fehlt. Vielleicht war die Unterstützung für einen Sozialhilfeempfänger vor 20 Jahren aber auch noch etwas großzügiger als heute.

Mittlerweile sind Sie eine erfolgreiche TV-Köchin mit kleinem Gastronomie-Imperium. Sie gelten als sehr ehrgeizig und haben mal gesagt, dass Sie sich über jede Frau freuen, die wild auf Geld und Erfolg ist. Diese Ansicht scheint momentan nicht besonders populär.

Das stimmt, wobei ich mich ernsthaft frage, was bei Frauen im Kopf vorgeht, die in unserer heutigen Gesellschaft ernsthaft wieder eine Rückbesinnung auf die traditionelle Rolle der Frau fordern. Dieses Modell, die Frau auf ihre Rolle als Mutter, Haus- und Ehefrau zu beschränken, funktioniert doch gar nicht mehr.

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