Quentin  Tarantino

Quentin Tarantino

„Ich möchte nie in die Situation kommen, mich für meine Filme entschuldigen zu müssen.“

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Zur Person

15.03.07, Los Angeles. Auf einem gemachten Bett im Hotel Four Seasons thront Quentin Tarantino mit untergeschlagenen Beinen, eine halbvolle Kaffeetasse in der Hand. Obwohl er schon einen Interviewmarathon hinter sich hat, sieht er überhaupt nicht erschöpft aus. Im Gegenteil: Er explodiert geradezu vor Mitteilsamkeit.

Mr. Tarantino, Sie wollten beim Bond-Film „Casino Royale“ Regie führen, aber man hat Sie nicht gelassen. Waren Sie sehr enttäuscht?

Quentin Tarantino: Ich würde wahnsinnig gerne bei einem Bond-Film Regie führen, deshalb war ich natürlich enttäuscht, dass der Broccoli-Clan mich nicht ranlassen wollte. Aber ich verstehe auch, dass die sich das perfekt eingeführte Franchise nicht von einem wie mir aus der Hand nehmen lassen wollten. Denn eines ist selbstverständlich sonnenklar: Es wäre ein typischer Tarantino-Film geworden.

Was ist denn ein typischer Tarantino-Film?

Ein echter Tarantino ist immer zuerst eine Hommage an ein gewisses Genre – oder gleich an mehrere Genres gleichzeitig. Zum Beispiel habe ich mir bei „Reservoir Dogs“ das Heist-Genre vorgenommen und daraus etwas ganz Eigenes und Eigenartiges gemacht. Ebenso bei den beiden „Kill Bill“-Teilen; sie waren eine Tour de force durch einige meiner Lieblingsgenres. Es war sozusagen mein Spaghettiwestern-Kung-Fu-Yakuza-Hong Kong-Triaden-Film und mein Bad-Ass-Girl-Blaxploitation-Drama in einem. Ich studiere für mein Leben gern B-Filme inklusive aller Subgenres.

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