Moritz Rinke
„Wir leiden an Bewusstseinsbulimie.“
Zur Person
Moritz Rinke, geboren am 16.08.1967 in Worpswede bei Bremen, studierte Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen und arbeitete zunächst als Journalist, u.a. für die SZ, die FAZ und Die Zeit. Für seine Reportagen erhielt er zweimal den Axel-Springer-Preis. 1995 debütierte er als Dramatiker mit „Der graue Engel“. Sein Stück „Republik Vineta“ wurde 2001 in der Kritikerumfrage der Zeitschrift „Theater heute“ zum besten deutschsprachigen Bühnenstück gewählt und 2006 verfilmt. Nach den Stücken „Die Optimisten“ (2004) und „Café Umberto“ (2006), erschien 2010 Rinkes erster Roman ,„Der Mann, der durch das Jahrhundert fiel“ und wurde zum Bestseller. Der Dramaturg, Journalist, Schauspieler und Schriftsteller lebt in Berlin.
20.05.2014, Berlin. Ein Restaurant unweit des Renaissance-Theaters. In zwei Stunden wird hier Moritz Rinkes Stück „Wir lieben und wissen nichts“ aufgeführt, das bereits über 40 Mal nachgespielt und am Schauspiel Frankfurt 2012 uraufgeführt wurde. Es erzählt von zwei ungleichen Paaren. Und es geht, bei aller Heiterkeit im Publikum, für die Figuren ums Eingemachte. Der Dramatiker und Bestseller-Autor Moritz Rinke stellt die großen Fragen. Wie, zur Hölle, kann das heute funktionieren: eine Beziehung? Die Antworten wollen wir, ganz unverschämt, schon vorab vom Autor bekommen.
Herr Rinke, kann man zusammenbleiben, wenn man sich die Wahrheit sagt?
Moritz Rinke: Diese Frage stelle ich mir auch, wie Magdalena im Stück. Autoren stellen ja Fragen, weil sie selber keine Antworten haben.
Dann anders: Wie wichtig ist Lüge für Liebe?
Ich glaube, wir dürfen nicht „Lüge“ sagen.