DVD & Blu-ray

Urmila – für die Freiheit

Farbfilm · 9. Dezember

„Du sollst nicht immer weglaufen, Urmila!“ schreit jemand auf Nepali. Der erste Satz des Dokumentarfilms „Urmila - für die Freiheit“ stößt seinen Zuschauer mitten ins Geschehen und lässt ihn verwirrt zurück. In den folgenden 87 Minuten aber klärt sich auf: Urmila war elf Jahre lang Kamalari, sprich Sklavenarbeiterin, und wenn sie weglief, wurde sie geschlagen. Fünf Jahre nach ihrer Befreiung liegt ihr nichts ferner als vor der Verantwortung, nepalesische Mädchen vor demselben Schicksal zu bewahren, wegzulaufen. Heute ist Urmila selbst Fluchthelferin, während sie die damals verpasste Bildung nachholt, um Rechtsanwältin zu werden. In Susan Gluths Doku geht es vor allem um Urmilas Entscheidung, 13.000 befreite junge Frauen auf internationalen NGO-Kongressen zu vertreten oder sich im stillen Kämmerlein auf die College-Prüfungen vorzubereiten – was Urmila jedoch für egoistisch verschwendete Zeit hält. Es ist genau dieser persönliche Zwiespalt, der zu einem ansonsten so fernen Thema Nähe schafft.

Edda Bauer