Musik

The Rolling Stones

Blue & Lonesome

Polydor / Universal · 2. Dezember

Bevor Mick Jagger und Keith Richards 1962 die Rolling Stones gründeten, spielten sie sich als „Little Boy Blue and the Blue Boys“ durch das Repertoire legendärer Bluesgrößen wie Jimmy Reed und Muddy Waters, der mit seinem Song „Rollin’ Stone“ zum Namensgeber der späteren Superstars wurde. Die Stones revanchierten sich für diese Inspiration, indem sie die Granden des Blues mit Coverversionen auf ihren frühen Alben in das Bewusstsein einer neuen Generation brachten, die sie mit offenen Armen empfing und ihren Karrieren einen gewaltigen Schub verpasste. Diese Wurzeln haben die Stones nie gekappt, und so schließt sich ein Kreis, wenn die Band nach elf Jahren ohne Neuerscheinung ein Album mit Songs von Howlin’ Wolf, Willie Dixon & Co. veröffentlicht. Ganz im Sinn der Originale wurden die Nummern im Studio live eingespielt, entsprechend roh ist das Ergebnis. Ohne auch nur im Geringsten altbacken zu klingen, reisen Mick, Keith und ihre Kollegen so durch die Blues- Geschichte. Muddy Waters würde beide Daumen heben.

Chris Hauke