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„The Knick“ bleibt auch in seiner zweiten Staffel die Serie, die man nur zu Hälfte sieht, weil man sich ständig die Augen zuhält. Bei hochgeklappten Nasenflügeln im Großformat zum Beispiel oder auch bei Schnitten ins Gehirn des lebenden Objekts. Letztere kommen innerhalb der zehn Folgen öfter vor, denn Dr. John Thackery ist dem Phänomen der Sucht auf der Spur. Neben Heroin als Ersatzdroge für Kokain glaubt er fest an einen zerebralen Punkt, den man nur wegschneiden muss, um jeglicher schädlicher Substanz fortan entsagen zu können. Seine Suche ist nicht ganz uneigennützig, wie der Fan dieser medizinischen Steampunk-Serie weiß. Optisch ist Regisseur Steven Soderbergh mit Staffel 2 ins 20. Jahrhundert vorgerückt. Bei flackernden Glühbirnen, knatternden Motoren und dampfenden Messingkesseln lassen sich Themen wie Rassismus, Euthanasie, Kondome und Korruption einfach realistischer verhandeln. Außerdem wird das synthetische Adrenalin erfunden, was das Doktorspiel weitaus lebendiger macht als in Staffel 1.