Musik

Bevor Joe King als Gitarrist von The Fray Karriere machte, ging er einem überaus spießigen Beruf nach: Er war Schadenssachverständiger für eine Versicherung. Böse Zungen könnte das dazu animieren, die einfach strukturierte, dick produzierte und radiofreundlich gespielte Musik des amerikanischen Quartetts (plus Tourbassisten) schlicht als „Sachverständigenrock“ zu bezeichnen. Weniger lästerfreundliche Zeitgenossen sagen sich, dass nicht jede Band auf diesem Planeten Ecken und Kanten haben muss und erfreuen sich an einnehmenden Melodien, die im Ohr bleiben, ohne sich abzunutzen. Eine Synthese aus Foo Fighters ohne Aggression, U2 ohne Pathos und Counting Crows ohne emotionale Abgründe. Das erste Best-Of ihrer Laufbahn fasst alles zusammen, was man kennen muss. Songs, so blitzsauber verarbeitet wie ein stabiler, aber unspektakulärer Familien-SUV. Nur eine Frage bleibt offen: Wieso verbindet das Gehirn ihren stärksten Song „How To Save A Life“ ständig mit dem Pop-Hit „Sitting Down Here“ von Lene Marlin?