Musik

Pixies

Head Carrier

Pixiesmusic/PIAS/Rough Trade · 30. September

Erst hatte man sich gefreut, als man vernahm, dass die Pixies wieder auf Tournee gehen. Dann war man unsicher, als man hörte, dass sie auch neue Songs veröffentlichen würden. War da etwa eine weitere Legende kurz davor, das eigene Denkmal zu zerstören? Doch das Comeback-Album „Indie City“ beruhigte selbst die Zweifler: Die Pixies konnten es noch. Nun hat die Band aufgeräumt - personell wie musikalisch. Die ewig nervende Bassistin Kim Deal wich der umtriebigen Paz Lechantin (A Perfect Circle, Zwan), und auch das zweite Album seit dem Comeback wirkt entschlackt und rund. Kein Wunder, denn erstmals seit den Anfangstagen haben die Pixies wieder als Quartett konsequent an der Entwicklung der zwölf neuen Songs gearbeitet. Es gab wochenlange Proben, Vorproduktionen und eine kompakte Aufnahmesession in London, betreut von Tom Dalgety (Killing Joke, Royal Blood). Dem Sound hat das sehr gut getan. Anders noch als „Indie City“, das mehr wie eine wahllose Kollektion von Ideen wirkte, stellt sich „Head Carrier“ als in sich stimmiges Album dar. Gewohnt wird die gesamte Breite des Indierock ausgelotet, von zurückhaltenden Midtempo-Momenten bis zum nach vorne preschenden Noiserock-Biest. Einziger Kritikpunkt: Manchmal fehlt die zündende Song-Idee – so plätschern einige kürzere Stücke etwas vor sich hin. Dem Pixies-Fan wird diese Platte dennoch sicher Freude machen.

Sascha Krüger