Musik

Musiktipps der Woche

Janelle Monáe • The Eels

Janelle Monáe • Dirty Computer

Warner • 27. April

MonaeCoverFünf Jahre nach ihrer hochgelobten zweiten Platte „The Electric Lady“ hat die Musikwelt Janelle Monáe wieder. Die äußerst selbstbewusste Künstlerin und Labelbetreiberin hatte zwischendrin eine Karriere als Schauspielerin und politische Aktivistin gestartet, ihr Potenzial ist immens. Sie sagt, einige Tracks auf „Dirty Computer“ seien in Zusammenarbeit mit Prince entstanden, ihrem Mentor. Das hört man vor allem der ersten Single „Make Me Feel“ an: die funky Gitarre erinnert sehr an den Meister. „Django Jane“ ist ein dringlicher HipHop-Track über das Leben als schwarze Amerikanerin im Jahr 2018 – inklusive dem Ratschlag an die Männer, zu schweigen und den „vagina monologues“ zuzuhören. „Screwed“ verbindet 80s-Pop mit Funk und ist ein Kommentar über die sexuelle Selbstbestimmung junger Frauen, die nicht keusch leben, sondern die Kontrolle behalten wollen. Tracks wie „Pynk“ und „I Like That“ zeigen Monáes Gefühl für Pop und Neo-R’n’B – es wäre seltsam, wenn sie mit Songs wie diesen nicht zum Superstar aufsteigen würde.

André Boße


Eels • The Deconstruction

E Works • 06. April

EelsCoverDieses Album sei in gewisser Hinsicht eine Zumutung, konstatierte Till Brönner über seine neue Platte „Nightfall“, die er gemeinsam mit seinem langjährigen musikalischen Partner, dem Kontrabassisten Dieter Ilg, aufnahm. Eine Zumutung für das Duo, sich der Improvisation, dem nebulösen Moment, dessen Vorhang stets erst während der Entstehung gelüftet wird, zu verschreiben - wie auch für das Publikum, sich auf dieses Spiel einzulassen. Da möchte der geneigte Jazzliebhaber entgegnen: Welche Zumutung? Dieses Album ist ein großes Geschenk an den Jazz. Denn Brönner und Ilg verstehen es exzellent, aus einem Potpourri an Liedern unterschiedlicher Genres, von Bach, über die Beatles bis hin zu Will.i.am, ihren eigenen Sound zu legen, der offenbart, dass das Duo ganz bei sich selbst ist. Brönner haucht seinen Trompetensound so schön wie schon lange nicht mehr und Ilg fängt diesen kongenial mit seinem Kontrabass auf. Ein Album, dessen Schönheit vor allem durch die Reduktion auf das Wesentliche besticht. Bravo.

Marina Mucha