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Ohad Naharin hat den „Gaga“ erfunden. Diesen völlig neuen Tanzstil, der den Modern Dance reformiert hat. Und nein, er hat nichts mit der Popikone zu tun. Es ist eine Methode, die Naharin nach einer ernsthaften Rückenverletzung entwickelte, da er durch die schwere Einschränkung nach Möglichkeiten suchte, sich trotzdem bewegen zu können. Bekannte Muster werden durchbrochen und unbewusste Bewegungen mit bewussten kombiniert. Ziel ist es nicht, mit dem Körper wie sonst üblich gewisse Figuren zu formen, sondern seinem Körper freie Hand zu lassen und nach Gutdünken zu improvisieren. Dies soll sich positiv auf das technische Können und die Gesundheit der Tänzer auswirken. Als „Guru des modernen Tanz“ gefeiert, ist er einer der renommiertesten Tanzchoreografen weltweit. Der Regisseur Tomer Heymann hat den Künstler portraitiert. „Die Idee zu dem Film kam mir schon vor über 20 Jahren, als ich Naharins Batshevas Dance Company zum ersten Mal auf der Bühne sah“, erinnert sich Heymann. Es war „eine ununterbrochene Folge an Bewegung, Musik, Energie, Sinnlichkeit und Tänzern, in die man sich verliebt, ohne zu wissen warum.“ Naharin wuchs in Israel auf, lernte in New York das Tanzen, und kehrte dann nach Israel zurück, um die Leitung der Batsheva Dance Company zu übernehmen. Es ist klar, dass Heymann Naharin einen tiefen Respekt entgegenbringt für das, was er der zeitgenössischen Tanzszene sowohl in Israel als auch in der ganzen Welt hat zuteil werden lassen. Schöne, nachdenklich montierte Bilder werden zusammengebaut und machen „Mr. Gaga“ zu einem abgerundeten Dokumentarfilm, der Interviews und Performances verwendet, um hinter den Kulissen der Bedeutung und Faszination von Ohad Naharin nachzuspüren und auch einem Laienpublikum fesselnd zu vermitteln.