Musik

Joe Bonamassa

Live At The Greek Theatre

Mascot / Rough Trade · 23. September

Joe Bonamassa ist ein Workaholic an der Gitarre. Es gibt derzeit wohl keinen kompletteren Bluesmusiker als den Grammy-nominierten Ausnahme-Gitarristen, der sich im Interview jedoch ganz bescheiden gibt und davon spricht, dass er nach 35 Jahren immer noch dabei sei zu lernen, wie man das verdammte Ding eigentlich spielt. Dass Bonamassa und die Gitarre unzertrennlich sind, beweist auch seine Sammelleidenschaft. Hunderte Raritäten finden sich in seinem Zuhause. Es gäbe sogar Gitarrenhändler, die ihn nur als Sammler kennen, erzählte er einmal. Doch seine ganze Leidenschaft zum Instrument entfaltet er vor allem live auf der Bühne. Bonamassa ist ein Hochleistungsgitarrist. Das zeigt vor allem das neue Doppel-Album „Live At The Greek Theatre“, aufgenommen in L. A. zum Tourfinale seiner „Three Kings Tour“ 2015. Eine Hommage an die großen Drei des Blues: Albert King, B. B. King und Freddie King. Die Auswahl verwundert nicht, hatte B. B. King doch den damals zwölfjährigen Bonamassa dazu auserkoren, ihn auf seinen Tourneen als Opener zu begleiten. Nun verstarb zwei Monate vor Beginn der „Three Kings Tour“ sein Mentor und verlieh damit dem Ganzen eine ganz neue Dimension. Bonamassa legt mit seiner elfköpfigen Band sein ganzes Herzblut in diese Show und spielt Hits wie „Born Under A Bad Sign“, „Lonesome Whistle Blues“ und B. B. Kings berühmtes „The Thrill is Gone“. Dabei spielt er auf handverlesenen Gitarren wie beispielsweise einer 1972er Dan Erlewine Custom Flying V namens „Lucy“, die einst Freddie King höchstselbst gehörte. Wie bereits schon bei seiner Show „Muddy Wolf At Red Rocks“, spendete Bonamassa einen Teil der Ticketeinnahmen seiner Stiftung „Keeping The Blues Alive“, um die nächste Generation strebsamer Bluesmusiker zu fördern.

Björn Eenboom