Kino

El Olivo – Der Olivenbaum

Piffl · 25. August

Almas Großvater schweigt. Seit zwölf Jahren. Kein friedliches Schweigen, sondern eines, in das er von der Verzweiflung hineingetrieben wurde. Alma will, dass sich das ändert. Und sie weiß, das geht nur, wenn sie El Olivo, den Olivenbaum, zurückholt, der für ihren Opa „sein Leben“ war. Zweitausend Jahre hatte er auf dem Boden, der inzwischen Almas Familie gehört, seine Wurzeln geschlagen. Für 30.000 Euro haben ihn die spanischen Bauern nach Deutschland verkauft, an einen Düsseldorfer Energiekonzern. In dessen Empfangshalle steht er nun, als Symbol für Nachhaltigkeit. Reines Greenwashing, denn der Energiekonzern hat Umweltsünden auf dem Kerbholz. „Das einzige, was wir brauchen, ist ein LKW mit Kran und zwei Fahrer“, stellt Alma fest, die in ihrer Entschlossenheit beeindruckend und rührend ist. Eine Don Quichotta, die zwei Sancho Pansas von ihrer Mission überzeugen kann. Der neue Film von Goya-Preisträgerin Icíar Bollaín hat einen Zauber, dem man sich nicht entziehen kann.

Sylvie-Sophie Schindler