Kino

Die Taschendiebin

Koch · 5. Januar

Drama, heißblütige Romanze, schwarzer Humor und eine Prise Softporno. Schauplatz von „Die Taschendiebin“ ist das Korea der Dreißigerjahre. Der gefeierte südkoreanische Regisseur Park Chanwook schafft in seinem 145-minütigen Epos ein Plädoyer für die Befreiung. Sookee (überragende Neuentdeckung: Kim Tae-ri) wird von Graf Fujiwara (Ha Jung-woo) darauf angesetzt, die wohlhabende Hideko (Kim Min-hee) um den Finger zu wickeln, um sich an deren Vermögen zu bereichern. Während er sicher ist, die beiden Frauen gegeneinander auszuspielen, haben diese einen anderen Plan. Chan-wooks Kameraführung und Gespür für wunderschöne Bilder sind gewohnt einzigartig – auch oder gerade während der lesbischen Sexszenen, die ausgedehnt, aber trotzdem stilvoll gehalten sind. Kritisch sind die häufigen Rückblenden, die vorherige Szenen aus anderen Blickwinkeln zeigen. Obwohl das Konzept von unterschiedlicher Wahrnehmung damit erstklassig umgesetzt ist, hätte man daran sparen können.

Katharina Raskob