DVD & Blu-ray

Das Talent des Genesis Potini

Koch · 10. November

2014 war ein gutes Schach-Jahr. Magnus Carlsen konnte seinen Weltmeistertitel erfolgreich verteidigen und zwei Filme von jeweils entgegengesetzten Enden der Welt bahnten sich ihren Weg. 2016 kommen beide in Deutschland an: „Bauernopfer“ als kühle Aufbereitung der legendär exzentrischen Begegnung von Bobby Fischer und Boris Spassky im Jahr 1972 und „Das Talent des Genesis Potini“, der ebenfalls eine wahre Geschichte erzählt, in der es auch um Wahnsinn im Angesicht des Genies geht. „Genesis Potini“ eröffnet mit der geistigen Umnachtung des Titelhelden (Cliff Curtis) und zeigt von da an, wie er es schafft, diese gesellschaftlich gewinnbringend einzusetzen. Dessen Talent ist nämlich nicht (nur) das Schachspielen, sondern die Gabe, jugendlichen Streunern das Spiel schmackhaft und einige von ihnen auch wettbewerbsfähig zu machen. Zweifellos ist die zweite, aus Neuseeland stammende Schachvariante die ungewöhnlichere, womöglich auch irrationalere. Sie geht aber viel mehr ans Herz.

Elke Bankert