Wolfgang Niedecken

Wolfgang Niedecken

„Ich bin nun mal ein verbindlicher Typ. An vielen Stellen hätte ich mir das sparen können.“

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11.06.2014, Köln: Das Interview mit Wolfgang Niedecken findet im Büro seiner Firma in der Kölner Südstadt statt. An den Wänden hängen alte Konzertplakate, in der Ecke stehen Kisten mit BAP-T-Shirts im Fußballtrikot-Look. Das Gespräch dauert zwar eine gute Stunde, am Schluss fällt uns aber auf, dass wir gar nicht über Schlaganfälle, soziales Engagement und den Begriff „Gutmensch“ gesprochen haben – was Niedecken mit einem herzhaften „sehr schön“ kommentiert.

Herr Niedecken, ich möchte mit Ihnen über Vorbilder, Helden und Einflüsse reden. Wo liegen für Sie die Unterschiede?

Wolfgang Niedecken: Ich bin ja schon mal sehr froh, wenn sich jemand überhaupt darüber Gedanken macht. Denn diese Begriffe werden immer schnell verkürzt und in einen Topf geworfen: Vorbild, Held, Idol – das ist für manche alles dasselbe. Genauso ist es auf der anderen Seite beim Anhänger, Bewunderer oder Fan. Wenn ich das schon lese: Niedecken ist Stones-Fan. Nein! Ich bin kein Fan von irgendjemandem. In dem Wort Fan steckt Fanatismus drin, und das bin ich nicht.

Auch nicht vom 1. FC Köln?

Auch da nicht. Fanatismus geht mit Blindheit einher, und das ist nichts für mich. Ich habe die Augen lieber offen. Aber fangen wir mal an bei den Einflüssen an. Bands wie die Stones und die Beatles waren sicher sehr wichtig für meine Entwicklung. Da spielten musikalische Gründe mit rein, poetische, manchmal war es auch die Haltung. Die Stones haben mir gezeigt, wie ich mit Autoritäten umgehen kann.

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