Tilman Rammstedt

Tilman Rammstedt

„Bei mir glückt nie etwas aus der Ruhe heraus, sondern immer aus der Panik.“

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  • Marzena Skubatz
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Zur Person

10.07.2016, Berlin. Am Morgen nach dem Revival seiner Band „Fön“ telefoniert Tilman Rammstedt in der Küche seiner Wohnung in Prenzlauer Berg. Spät sei es geworden, deshalb krächze er ein wenig, verweist der Schriftsteller auf den Abend mit Freunden und Kollegen. Öffentliche Auftritte ist Tilman Rammstedt gewohnt, von Januar bis April aber ging er einen ungewöhnlichen Weg: Drei Monate lang erschien täglich online ein Kapitel seines neuen Buchs „Morgen mehr“, ein beabsichtigter Ausnahmezustand. Im Gespräch berichtet Tilman Rammstedt vom Roman als Experiment und führt an wundersame Orte wie die Bar, in der er schreibt.

Herr Rammstedt, was ist bei einem Buch schwieriger: der Anfang oder das Ende?

Beides ist eigentlich einfach. Die Mitte ist das Problem. Enden hingegen machen unglaublichen Spaß. Mein Problem ist eher, dass ich zu viele davon schreiben möchte – wie in einigen meiner Bücher geschehen. Meinetwegen könnte ein Buch gerne nur aus Enden bestehen.

Gefällt Ihnen das, weil dann alles geschafft ist?

Beim Schreiben ist es der schönste Moment. Aber nicht nur, weil das Buch fertig ist. Ich weiß, welche Atmosphäre passt. Die Richtung ist klar, nichts muss mehr entschieden werden. Die Geschichte bekommt eine Ruhe und ich kann endlich auch auf die Tränendrüse drücken, maßvoll. Ein Ende braucht schließlich Pathos.

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