Stefanie Sargnagel

Stefanie Sargnagel

„Für die Antifa ist es selbstverständlich zu helfen.“

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  • Anne-Lena Michel
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Zur Person

18.07.2017, Berlin. Stefanie Sargnagel setzt sich zum Interview lieber vor das Lokal in Mitte, wo Vögel zwitschern, Kinder plärren und sie ihre Selbstgedrehten rauchen kann. Die österreichische Autorin hat sich durch ihre Postings bei Facebook einen Namen gemacht – ihre kurzen Texte werden dort so geliebt, dass sie nun auch gedruckt erscheinen. Zu ihrer markanten roten Baskenmütze trägt sie eine verspiegelte Sonnenbrille gegen das Gleißen. Ihrem Verlagsvertreter hat sie freigegeben: „Was soll er hier machen, neben mir sitzen?“ Mit den Journalisten und den Kaffeebestellungen kommt sie gerade noch so alleine klar. Im Gespräch geht es um Literatur, die sich aus Facebook-Postings entwickelt, und die Verlässlichkeit der Antifa – nicht mit Blick auf Gewalt, sondern Hilfe in der Not.

Frau Sargnagel, Sie haben gerade mit einem Ihrer Facebook-Posts eine Kontaktanzeige aufgegeben, in der Sie nach einem neuen Freund mit „hoher Intelligenz, Kreativität, Humor, emotionaler Instabilität, Psychosen, Substanzmissbrauch und Beziehungsunfähigkeit“ suchen. Hat sich da jemand gemeldet?

Ja, einige. Das war aber nicht so ernst gemeint, ich suche niemanden. Ich würde so auch niemanden kennenlernen wollen. Onlinedating finde ich komisch. Ich lerne lieber Leute in einem Lokal kennen, an einer Bar.

Funktioniert das für Sie?

Jetzt war ich sehr lange in einer Beziehung, vielleicht funktioniert das mit 30 nicht mehr. Aber Onlinedating finde ich seltsam, sich zu treffen mit so einer Erwartungshaltung. Ich habe es noch nie gemacht, aber ich finde es unnatürlich. Ich denke immer, wenn die Person ähnliche Interessen hat wie ich, hätten wir uns in Wien wahrscheinlich so schon einmal kennengelernt, oder wir hätten gemeinsame Freunde.

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