Sergio Mendes
„Ab 1964 wurde es dunkel und hässlich in Brasilien.“
Zur Person
Am 11.02.1941 in Niteroi, Brasilien geboren, brach Sergio Mendes früh die Schule ab, um am lokalen Konservatorium klassisches Piano zu studieren. Die Begegnung mit dem Jazz änderte sein Leben: Er gründete erste Formationen und kreierte mit Künstlern wie Antonio Carlos Jobim und Joao Gilberto den Bossa Nova – eine leichtgewichtige Version von Bebop, gepaart mit brasilianischen Rhythmen. Mit wechselnden Gruppen nahm er zahlreiche Platten auf; in den 60ern gehörte er zu den erfolgreichsten südamerikanischen Musikern. Mit dem Album „Timeless“ in Kooperation mit u.a. den Black Eyed Peas öffnete er seine Musik 2006 dem HipHop, wofür er mit einem Grammy ausgezeichnet wurde. Mendes lebt mit seiner Familie in Los Angeles.
22.02.2006 im Park Hyatt Hamburg. Der Vater des Bossa Nova ist müde, denn sein Flug aus Paris startete bereits um 7.30 Uhr. Der 65-Jährige bemüht sich um Konzentration und Aufmerksamkeit, doch immer wieder scheinen seine Gedanken abzuschweifen.
Mr. Mendes, ist es okay für Sie, wenn wir nicht über Ihr neues Album sprechen?
Sergio Mendes: Natürlich ist das okay, ich kann mich selber ja kaum noch hören. Ich hatte keine Ahnung, wie streng diese Promotion-Reisen inzwischen organisiert sind. Das war früher anders. Mögen Sie das Album nicht?
Doch, durchaus. Aber ich würde gerne etwas in die Vergangenheit eintauchen.
Nur zu, legen Sie los.