Sebastian Horsley
„Die wirklich starken Menschen sind freundlich. Grausam sind nur die Schwachen.“
Zur Person
Sebastian Horsley, geboren am 08.08.1962, kommt aus reichem, aber nicht aristokratischem Elternhaus. Sein Vater Nicholas ist Erbe des Nahrungsmittelherstellers Northern Foods. Seine Ehe mit der Waliserin Valerie Edwards war ein Desaster aus Affären, Beleidigungen und Alkoholismus, die Kindheit von Sebastian Horsley war von dauerndem Chaos und familiären Exzessen geprägt. In seinen Jugendjahren flog er regelmäßig von Schulen und Hochschulen. Er heiratete 1983 die Kunsthändlerin Evelynn Smith, 1990 kam es zur Trennung. Spätestens seitdem gibt sich Horsley als Dandy. Er gibt viel Geld für Besuche in Freudenhäusern aus, hat Affären mit Männern und Frauen (u.a. mit dem verurteilten schottischen Mörder Jimmy Boyle, der heute als Schriftsteller arbeitet) und mit Rachel 1 und 2 gleich zwei Musen. Obwohl nach eigener Aussage untalentiert, betätigt sich Horsley als Maler – und bekommt gutes Geld für seine Werke. Großes Aufsehen erregte er mit seiner Kunstaktion auf den Philippinen, wo er sich 2000 an ein Kreuz nageln ließ – und nach wenigen Minuten und schon der Ohnmacht nahe herunterfiel. Am 17.06.2010 verstarb Horsley an einer Überdosis Heroin in seinem Zuhause im Londoner Stadtteil Soho.
02.09.2009, London. In seiner Wohnung im Londoner Vergnügungsviertel Soho wartet Sebastian Horsley auf den Anruf. Das formvollendete Paradeexemplar eines britischen Dandys hat sich ein knappes Stündchen Zeit genommen, redet unaufgeregt und pointenreich und erzählt besonders gerne von seinem jüngsten Aufenthalt in Deutschland, bei dem Horsley an zwei Sachen besonderes Vergnügen fand: den deutschen Humor und die Qualität der Freudenhäuser.
Ich habe gelesen, dass Sie Pünktlichkeit schätzen. Wie geht es Ihnen?
Das weiß ich nie. Oder meinen Sie das lediglich als Begrüßungsformel?