Roger Willemsen

Roger Willemsen

„Scheinbar gibt es einfach Wichtigeres als die Wahrheit.“

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  • Renate Schildheuer
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Zur Person

21.05.2008, Hamburg. Ein aufgedrehter Roger Willemsen empfängt uns im Garten seines Stadthauses in Hohenfelde. Gerade das Disparate zwischen Patriziervillen, Multikulti und Abrisscharme gefalle ihm an der Gegend, sagt er, bevor wir uns einem Thema widmen, das dem Journalisten und Autor schon länger unter den Nägeln brennt: der Lüge in all ihren Spielarten.

Herr Willemsen, glaubt man „Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort!“, Ihrem gemeinsamen Bühnenprogramm mit Dieter Hildebrandt, dann lügt jeder Mensch pro Tag um die 200 Mal. Ist das nicht etwas hoch gegriffen?

Roger Willemsen: Es ist immer die Frage, was man zugrunde legt. Es gibt ja auch gestische und mimische Lügen: Man strahlt jemanden an, ist im Grunde aber innerlich zutiefst verhärmt. Oder man hat das Bedürfnis, seinem Gegenüber durch einen Akt der Höflichkeit ein gutes Lebensgefühl zu vermitteln. Wenn Sie das zu den faustdicken verbalen Lügen hinzu addieren, ist die Zahl keineswegs zu hoch gegriffen.

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