Richard Preston
„Ein weißes Blatt Papier ist genau so ein Mysterium wie der erste Tag eines neuen Forschungsprojektes.“
Zur Person
Richard Preston, geboren am 05.08.1954, wollte als Junge eine wissenschaftliche Laufbahn einschlagen, scheiterte aber wegen schlechter Noten in allen naturwissenschaftlichen Fächern. Stattdessen studierte er in Princeton Englisch und widmete sich als Schriftsteller den wissenschaftlichen Themen, die ihn schon als Kind begeisterten. Er schrieb zunächst nicht-fiktionale Bücher über Viren und Seuchen; sein erster Roman „Cobra“ erschien 1998 und vermischt – den Büchern von Frank Schätzing nicht unähnlich – Wissenschaft mit Thriller-Elementen. Krimi-Kenner werden auch Prestons Bruder Douglas kennen, der sich als Autor spannender fiktionaler Stoffe einen Namen gemacht hat. 2011 schrieb er „Micro“, den unvollendeten letzten Roman des Bestsellerautors Michael Crichton, zu Ende. Richard Preston lebt mit seiner Familie in Princeton/New Jersey.
25.09.2009, Princeton, New Jersey. Richard Preston freut sich auf das vormittägliche Telefongespräch mit einem deutschen Journalisten. Der Schriftsteller hat sich als Experte für alte und hohe Bäume auch mit den deutschen Wäldern beschäftigt und ist fasziniert von deren mythologischer Kraft. Sein größtes Interesse gilt jedoch den allergrößten Bäumen auf der Erde: den roten Riesen – wie die Küstenmammutbäume im Norden Kaliforniens genannt werden, auf die Richard Preston kletterte.
Mr. Preston, die Wissenschaft hat Ihnen eine besondere Ehre zukommen lassen: Nach Ihren Büchern, die nicht nur ungemein spannend, sondern auch wissenschaftlich wertvoll sind, hat man einen Asteroiden nach Ihnen getauft. Nun schwirrt also ein „Preston“ durch das All.
Richard Preston: Das stimmt. Man hat den Asteroiden 1985 entdeckt. Er ist Teil des Hauptgürtels zwischen den Planetenbahnen von Mars und Jupiter.
Ist es denn theoretisch möglich, dass dieser Asteroid auf die Erde stürzt? Wäre ja keine schöne Schlagzeile: „Preston zerstört die Welt“.
Es existiert tatsächlich eine kleine statistische Chance, dass der Asteroid in den nächsten 100.000 Jahren mit der Erde kollidiert. Aber wenn es doch in ferner Zukunft passieren sollte, werden meine Bücher sicher längst vergessen sein, denken Sie nicht?