Oskar Roehler

Oskar Roehler

„Bei mir besteht kein Lachzwang.“

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10.01.2006, Berlin, Ritz Carlton. Der eigentlich zum Gespräch vorgesehene Moritz Bleibtreu meldet sich kurzfristig krank; an seine Stelle tritt spontan der sonst interviewscheue Regisseur von „Elementarteilchen“ und lässt sich auf ein fast komplett improvisiertes Interview ein. Auch er kränkelt ein wenig, ist aber voll bei der Sache – und erstaunlich zugänglich.

Herr Roehler, wenn Sie nicht gerade einen neuen Film gedreht haben, ist es nahezu unmöglich, Sie für ein Interview zu gewinnen. Warum machen Sie sich so rar?

Oskar Roehler: Weil man es als Regisseur einfach kann. Man bekommt dann zwar das Label ‚Enfant Terrible’ verliehen, aber damit kann ich gut leben. Ich bin anders als viele Schauspieler, bei denen ich den Eindruck habe, dass sie diesen Beruf gewählt haben, weil ihre ausgeprägteste Eigenschaft der Exhibitionismus ist. Ihre größte Ausdruckslust ist, sich auszuziehen – seelisch, moralisch, faktisch.

Wofür Sie als Regisseur ein gutes Medium sind: Die Darstellung des seelischen Exhibitionismus haben Sie ja förmlich gepachtet.

Ach... (überlegt) Ja, das stimmt schon. Wobei ich auch nichts gegen den körperlichen habe. Das kommt dann noch, wenn ich meine altersweisen Filme drehe. Teil zwei meiner Karriere. (lacht)

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