Ole Plogstedt

Ole Plogstedt

„Wir brauchen keine Sterne, bei uns scheint die Sonne.“

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02.02.2014, Hamburg, in Ole Plogstedts Restaurant Olsen in Eimsbüttel. Beim Eintreten sitzt er am Notebook und richtet gerade sein neues Handy ein – auf Tour hat er sein voriges zerstört. Schon beim Wechseln des Tisches für das Gespräch kommt der TV-Koch und Inhaber des Tournee-Catering-Services ‚Rote Gourmet Fraktion’ wasserfallartig ins Erzählen und wird die kommenden zwei Stunden nicht mehr aufhören. Man spricht über Superstars auf Tour, gute und schlechte Kochformate im Fernsehen, Schäumchen und Garnitur im Backstageraum, Promiköche im Werbe-Wahn, die stille Sympathie mit der RAF. Und sein großes Anliegen: die „subtile Überzeugungsarbeit“, die der leidenschaftliche Fleischesser Plogstedt leisten möchte, um Menschen für den Reichtum der vegetarischen Küche zu begeistern.

Ole, Sie stehen seit drei Jahrzehnten am Herd. Ist Kochen noch Leidenschaft?

Ole Plogstedt: Auf jeden Fall, ich komme nur viel zu selten dazu. (lacht) Sagen wir so: Ich habe mein eigenes Restaurant, die Catering-Firma, das ganze Fernsehgedöns sowie all die Jobs, die damit einher gehen, da kann ich nicht mehr jede Zwiebel selber schälen. Hier im Restaurant schmeiße ich gemeinsam mit den Jungs das Menü, wir machen die Karte und dabei geht auch das Herz auf. Man überlegt sich hier einen Tupfer und da was Crunchiges für die Akustik. Aber den Rest müssen sie selbst machen und umsetzen, und dabei haben sie auch freie Hand, gewisse Dinge zu verändern. Auf Tour ist es ähnlich, auch wenn ich da häufiger am Herd stehe. Denn die Leidenschaft ist da, und ich vermisse das Kochen auch. (überlegt) In der jüngeren Vergangenheit habe ich eigentlich nur noch im Fernsehen gekocht.

Kann man das tatsächlich kochen nennen? Oder ist bei den „Kochprofis“ alles nur Show?

Nein, das ist kein Chichi bei den „Kochprofis“, wir müssen da echt ran. Wir bringen dem Protagonisten an einem Tag mindestens neun Gerichte bei, erstellen mit ihm eine Karte, oft ein ganz neues Konzept, und müssen am Abend für rund 40 Leute kochen, mal mehr, mal weniger. Die Kamera, die dauernd im Weg steht und alles perfekt einfangen will, ist auch immer mit dabei. Auch wenn davon nicht viel gezeigt wird, ackern wir dabei alle ordentlich.

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