Nina Hagen
„Die Essenz eines feigen Menschen ist im Jenseits verdammt klein.“
Zur Person
Nina Hagen wurde 1955 als Tochter der kürzlich verstorbenen Schauspielerin Eva-Maria Hagen und des Drehbuchautors Hans Hagen in Ostberlin geboren. Schnell entwickelte sie ihr unterhaltsames Talent und wurde schon mit 16 Jahren Mitglied in der Gruppe des bekannten Musikers Reinhard Lakomy. Zu der gehörten auch die Sängerinnen Angelika Mann und Uschi Brüning, die beide später selbst renommierte Künstlerinnen in der DDR wurden, Uschi Brüning als Jazzsängerin (die viel mit Manfred Krug arbeitete) und Angelika Mann als eher rockige Interpretin. Nach der Ausbürgerung des Liedermachers Wolf Biermann (Ninas Ziehvater) 1976 aus der DDR ging Nina Hagen selbst in den Westen, wo sie schnell als schrille Diva zur feministischen Rockikone und Godmother of Punk avancierte. Ein Weltstar, der zeitweise in den USA lebte und bei Rock in Rio vor 300.000 Menschen auftrat. Für Aufsehen sorgte sie nicht nur durch ihre Musik, sondern auch durch Medienauftritte, die von Normalbürgern als obszön empfunden wurden. Nina Hagen, die sich als sehr gläubige Christin versteht, engagiert sich seit Jahren für diverse Hilfsprojekte, u.a. für ein Frauen- und Waisenhaus in Kabul. Sie hat eine Tochter, die Schauspielerin Cosma Shiva Hagen, und einen Sohn.
15.02.2006, Berlin. Nina Hagen durchbricht die kühle Eleganz der Suite im Q-Hotel mit ihrem diebischen Lachen. Sie spielt die Hexe und die Aufklärerin mit Mission, die diabolische Schamanin und die kleine Göre. Dabei wollen wir einfach nur wissen, wie Nina Hagen eigentlich ist und lebt.
Frau Hagen, wie geht’s?
Nina Hagen: Oh je, gestern Valentinstag, dazu noch Vollmond – das ist alles etwas viel. (verlegen) Außerdem ist mein Herz gebrochen, aber Sie können helfen, es zu heilen.
Ich bin ganz Ohr.
Ich habe eine Mission. Ich arbeite daran, den Menschen die Augen zu öffnen. Es herrscht ein Weltkrieg zwischen Gut und Böse, und ich möchte, dass das Gute gewinnt.