Nena

Nena

„Auch Zorn darf eine gewisse Leichtigkeit behalten.“

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  • Philipp Rathmer
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Zur Person

Berlin, 13. April 2018. Nena bereitet sich auf die finale Probe zur Sendung „The Voice Kids“ in einem Fernsehstudio in Adlershof vor und lädt zum Interview in ihre Garderobe. Das geräumige Zimmer ist, inklusive der Couchecke, komplett in Weiß gehalten. Nena erscheint darin wie ein bunter Farbtupfer: dunkelgrüne Schlabberhose mit roten Streifen, weiße Sneaker mit Glitzersternen und helles Blusentop, über das ihre langen dunklen Haare fallen. Im Gespräch geht es um ihre rebellische Kindheit, ihre Ausbildung zur Goldschmiedin und ihren Weg ins Musikgeschäft. Geklärt wird auch, warum ihre erste Band Die Mausis hieß.

Nena, im Video zu Ihrem neuen Song „Be My Rebel“ tobt ein kleines Mädchen aufgekratzt durch die Szenerie. Kann man sich so die kleine Susanne Kerner aus Hagen vor rund 50 Jahren vorstellen?

Oh ja, das stimmt und cool, dass Sie mich darauf ansprechen! Das Mädchen hat auf jeden Fall ziemlich viel mit der kleinen Nena zu tun ... oder viel mehr sogar: mit jedem von uns. In dem Song geht`s um den Rebellen, den jeder von uns in sich trägt. Er ist immer da, auch wenn wahrscheinlich die meisten Erwachsenen sich richtig viel Mühe geben, ihn zu unterdrücken, anstatt ihn in sich wirbeln zu lassen und seine Energie als Inspiration zu nutzen. Die Idee stammt vom Regisseur Virgil Widrich, einem Kunstprofessor aus Wien, der schon oscarnominierte Filmprojekte realisiert hatte, aber bis dahin noch nie ein Musikvideo. Ich fand das gerade gut, weil es oft spannend wird, wenn Leute etwas tun, was sie noch nie getan haben. Und Flickflacks im Ledercatsuit, wie in dem Clip, mach ich auch nicht täglich ... (lacht)

Haben Sie sich als junges Mädchen danach gesehnt, eine Rebellin zu sein?

Die Sehnsucht hatte ich nie. Und groß vorgenommen habe ich mir das auch nicht. Ich war eine Rebellin, weil ich einfach schon als Kind nicht anders konnte, als mir ein Herz zu fassen und zu sagen: So nicht!

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