Marius Müller-Westernhagen

Marius Müller-Westernhagen

„Sobald es gemütlich wird, bin ich raus.“

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14.05.2014, Berlin. Vor sechs Jahren waren GALORE und Marius Müller-Westernhagen keine Freunde: Damals ließ er das Magazin aufgrund einer Aussage in einem Jan Delay-Interview verklagen. Nun revanchiert sich der wie immer perfekt und superstylish in Schwarz gekleidete Deutschrocker mit ungewöhnlich viel Gesprächszeit. Dabei streift man durch eine 40-jährige Karriere, hangelt sich an Anekdoten und Ereignissen entlang, klärt so manches Missverständnis auf – und lässt sich währenddessen ganz von den Gedanken tragen. Denn: ein gutes Gespräch kennt seinen Weg.

Marius, Ihr neues Album „Alphatier“ wird von Ihrer Plattenfirma beschrieben als „Quintessenz einer Karriere“. Was ist bei einem solchen Rückblick und Resumée wichtiger: Die Phasen der Polarisierung oder jene der gesamtdeutschen Kollektiv-Begeisterung?

Marius Müller-Westernhagen: Im Grunde genommen beides, denn es sind ja beides prägende Erfahrungen. Wobei mir die Erfahrung der Polarisierung viel näher ist als die der „Kollektiv-Begeisterung“, wie Sie es nennen: Man gerät dabei in eine Rolle, die man weder erfüllen will noch erfüllen kann. Ich glaube, es ist ein Klischee, wenn man sagt, man lernt immer am meisten aus den Niederlagen. Denn es kommt ja immer darauf an, worin man eine Niederlage sieht.

Sie selber haben diese Niederlagen häufig ganz woanders gesehen als die Öffentlichkeit, korrekt?

Für mich war es immer dann am Schlimmsten, wenn ich gemerkt habe, dass ich zu einem Produkt werde, zu etwas leicht Konsumierbarem.

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