Manuel Möglich
„Deutschland ist ein Sehnsuchtsland.“
Zur Person
Manuel Möglich wurde am 26. Januar 1979 im hessischen Weilburg geboren. Nach seinem Studium der Medien- und Kulturwissenschaften an der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität arbeitete er als freier Journalist für eine Vielzahl von Magazinen, bevor er sich als Reporter beim Sender 1LIVE etablierte. Für die Dokumentationsreihe „Wild Germany“, die zwischen 2011 und 2013 auf ZDFneo lief, tauchte Möglich in teils skurrile Szenen und Subkulturen ab. Das Thema Deutschland beschäftigte ihn auch in den TV-Sendungen „Heimwärts mit...“ und „Deutschland von außen“, die 2013 und 2014 folgten. Mit „Deutschland überall“ erschien in diesem Jahr sein erstes Buch. Wenn er nicht gerade durch die Welt reist, lebt Manuel Möglich in Berlin.
27.07.2015, Berlin. Die Weltzeituhr am Alexanderplatz gilt als Treffpunkt für Verliebte und Touristen, echte Berliner lassen sich dagegen selten hier blicken. Von den dargestellten Zeitzonen hat Manuel Möglich schon so manche am eigenen Jetlag erfahren, schließlich war der Globetrotter in den letzten Jahren in mehr als 40 Ländern unterwegs. Von Zuhause hat er sich dabei nie so richtig entfernt, denn als Journalist beschäftigt sich Möglich immer wieder mit Deutschland, wenn auch aus möglichst ungewöhnlicher Perspektive. So auch in seinem aktuellen Buch „Deutschland überall“, in dem er den Spuren deutscher Siedler auf fünf Erdteilen nachspürt und sich dabei mit Fragen nach Heimat, Identität und Kuchenkultur auseinandersetzt. Die unverkrampfte Direktheit seiner Reportagen vermittelt sich auch im Gespräch.
Herr Möglich, welches Land haben Sie zuletzt besucht?
Manuel Möglich: Ich war letzten Monat für zehn Tage im Iran. Das war aber eher eine Urlaubsreise und nichts Berufliches.
Wie hat es Ihnen dort gefallen?
Ich muss ehrlich sagen, dass ich noch nie ein so herzliches, sympathisches, interessiertes und hilfsbereites Volk kennengelernt habe wie im Iran. Auf all meinen Reisen bin noch nie mit so offenen Armen empfangen worden wie dort. Und die waren auch nicht freundlich zu mir, um mir hinterher einen Teppich zu verkaufen, sondern ganz ohne Hintergedanken, aus ehrlichem Interesse. Die Leute haben mich laufend gefragt, ob sie mir einen Tee bringen können oder etwas übersetzen sollen, und wenn jemand nicht gut Englisch sprechen konnte, wurde sofort ein Bekannter angerufen, der dann gleich kam und das übernommen hat.