Luke Wood

Luke Wood

„Ich habe in meinem Leben immer Ausschau nach Mentoren gehalten.“

Autor/in
Fotos
  • getty images
Leserbewertung

Zur Person

07.10.2014, Berlin. Für einen Mann, der Vorstand eines milliardenschweren Unternehmens und mitverantwortlich für den Erfolg eines der derzeit vielversprechendsten popkulturellen Produkte der Welt ist, ist Luke Wood komplett frei von Allüren und Exzentrik. Der sympathische Mittvierziger empfängt in seiner Suite im fünften Stock des Soho House, einem exklusiven Private Members Club im Herzen der Hauptstadt. Wood ist leger gekleidet, wirkt ausgeruht und entspannt. Im Gespräch entpuppt er sich weniger als knallharter Geschäftsmann denn als begeisterter Musikfan, der seine Projekte mit ungebremster Leidenschaft und Euphorie angeht.

Herr Wood, können Sie sich erinnern, wann Sie ihre ersten Kopfhörer bekommen haben?

Luke Wood: Das muss in den frühen Achtzigern gewesen sein. Ich hatte einen der ersten Walkmans von Sony, die damals die Größe eines kleinen Toasters hatten, und die Kopfhörer gab es dazu. Es bleibt bis heute eine wichtige Erinnerung, denn in meiner Familie hatte Musik keinen besonders hohen Stellenwert. Wir hatten keine Stereoanlage, ich kann mich nicht einmal an ein Radio in der Küche erinnern. Als ich dann die Kopfhörer aufsetzte, war ich überwältigt. Ich fühlte mich, als hätte ich zum ersten Mal in meinem Leben Farbe gesehen.

Welche Musik haben Sie damals auf ihrem Walkman gehört?

Die erste Platte, die ich auf dem Walkman gehört habe, war „77“, das Debüt der Talking Heads. Ansonsten bekam ich meine musikalische Bildung im Auto. Meine Eltern haben beide viel gearbeitet, in meiner Kindheit Mitte der Siebziger waren die Kindergärten in den USA aber nur halbtags geöffnet. Also hatte ich zwei Kindergärten, einen am Vormittag und einen am Nachmittag. Deshalb verbrachte ich viel Zeit in den Autos meiner Eltern und der Eltern meiner Freunde, und da lief immer das Autoradio. Es war der Höhepunkt des amerikanischen AM-Radios, wir hatten in unserer Gegend im Norden New Yorks ungezählte Sender, und ich war besessen von jeglicher Musik, die ich zu hören bekam. Gut, schlecht, alles.

Ab hier lesen nur GALORE-Abonnenten kostenlos weiter! Eines der vielen Abo-Extras.