Klaus Lemke

Klaus Lemke

„Style kommt nicht mit der Post.“

Zur Person

24.03.2009, München. Klaus Lemke plant trotz anderslautender Absichten doch wieder einen Film über seine Hassliebe-Stadt. „Schmutziger Süden – son kleiner haischwarzer Schwabing-Porno“ wird er heißen, wir treffen ihn vor Drehbeginn ebendort. Verabredet sind wir um 14 Uhr, um halb elf sagt er am Telefon: „Kommt jetzt schon in die Türkenstraße, dann haben wir den ganzen Tag!“ Kurz darauf schlendert er uns dort entgegen. Schiebermütze, Jeans, Tweedmantel. Mit seiner alten Sporttasche und lässig-schlenkernden Schritten überquert er die Kreuzung. Udo Lindenberg meets Mick Jagger, findet der Fotograf. Die coolen Posen hat der 68-Jährige jedenfalls noch drauf. Während er die Kreuzung überquert, blickt Lemke aus dem Schatten seiner Schiebermütze, die Augen zusammengekniffen. Dann bleibt er stehen, mitten auf der Straße, mustert uns. Geht weiter, streckt die Hand aus, aber seine Augen, die bleiben immer noch im Schatten. Kein direkter Blick

Die Begrüßung eben war interessant: kein Blickkontakt.

Klaus Lemke: Sie haben mich direkt angeschaut – typisch Hamburger, in München macht das niemand. Ich hasse es, Menschen, die ich nicht kenne, direkt in die Augen zu blicken, deshalb trage ich die Mütze. Ich kann mich dahinter verstecken.

Haben Sie die Sporttasche auch immer dabei?

Ich war gerade im Sportstudio, da gehe ich jeden Morgen hin. Die Dusche in meinem Apartment kann ich nicht benutzen, das warme Wasser funktioniert nicht. Deshalb ist das sehr praktisch. Aber jetzt mal zu unserem Interview, Cowboys. Ich habe mich vorbereitet. Morgens um fünf, wenn ich aufwache, kommen mir die besten Ideen, da habe ich mir was überlegt für euch. Lassen Sie uns über Mädchen reden, über Mädchen und Städte. Ich habe da schon ein Konzept.

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